Offenbarungen in den Höhen
Und Frieden auf Erden
Den Menschen, die eines guten Willens sind!
Liebe Freunde von Notfallpädagogik ohne Grenzen,
mitten in den Kriegswirren des I. Weltkrieges hielt Rudolf Steiner, der Inaugurator der Waldorfpädagogik, auf der die Notfallpädagogik konzeptionell beruht, am 21. Dezember 1916 in Basel einen Vortrag mit dem Titel „Offenbarungen aus den Höhen und Frieden auf Erden. Weihnachten in schicksalsschwerster Zeit“.
Wie die historischen Quellen zeigen, war auch die Zeitenwende, an der das göttliche Licht in einem Kind in einem Stall in Palästina inmitten der Dunkelheit geboren wurde, eine Zeit von Kriegen, gesellschaftlicher Umbrüche und Naturkatastrophen.
Zur Weihnachtszeit heute scheint die Welt völlig aus den Fugen zu geraten: Kriege im Nahen Osten und mitten in Europa, Flüchtlingsströme in der Dimension von Völkerwanderungen, Klimakatastrophen, Wirtschaftskrisen und gesellschaftliche Erosionsprozesse führen bei vielen Menschen zu nachhaltigen Verunsicherungen, existenziellen Bedrohungsgefühlen und Ängsten. Dauerstress macht krank. Namhafte Forscher sprechen von Anzeichen einer kollektiven Traumatisierung ganzer Gesellschaften. Zu den vulnerabelsten Gruppen zählen Kinder und Jugendliche.
Es steht aktuell nicht gut um die körperliche und psychosoziale Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen: Kinderärzte beklagen eine explosionsartige Steigerung psychosomatischer Erkrankungen, Kinder- und Jugendpsychiater eine extreme Zunahme emotionaler Störungen und pädagogische Fachkräfte den rasanten Anstieg von Aggressivität und Verhaltensauffälligkeiten. Die Praxen der Kinderärzte sind an der Belastungsgrenze angelangt, die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind überfüllt und es fehlt überall an dringend erforderlichen Therapieplätzen.
Notfallpädagogik will in den frühen Phasen einer Traumatisierung Kinder und Jugendliche mittels pädagogischer Interventionen bei der Verarbeitung ihrer Erlebnisse unterstützen. Zu diesem Impuls schlossen sich im Jahre 2019 notfallpädagogische Initiativen und Gruppen aus etwa 30 Ländern zum Verbund „Notfallpädagogik ohne Grenzen“ zusammen. Die Organisation gliedert sich in die Arbeitsbereiche „Einsatz“, „Akademie“ und „Verbund“.
Seit der Entstehung dieser pädagogischen Nothilfe im Libanonkrieg 2006 konnten inzwischen Hunderte von Kriseneinsätzen in allen Regionen dieser Welt nach Naturkatastrophen, in Kriegen und Bürgerkriegen, nach Zivilisationskatastrophen und nach Terroranschlägen durchgeführt werden. Innerhalb der letzten sechs Monate fanden Kriseninterventionen in Tivón/Israel nach dem Terroranschlag vom 07.Oktober 2023, in Ourbur/Ägypten zugunsten aus dem Gaza-Krieg geflüchteter Kinder und ihren Müttern sowie in Asheville, CA/USA nach einer Überschwemmungskatastrophe statt.
Notfallpädagogik als Erste Hilfe für die Seele benötigt kompetente Helfer. Auch das will gelernt sein. Die zertifizierten Aus- und Fortbildungskurse des Arbeitsbereiches „Akademie“ erfreuen sich zunehmender Nachfrage. Zur Zeit werden die Angebote weltweit von etwa 1200 Studierenden wahrgenommen. In den zurückliegenden Jahren 2022-2024 wurden 89 Seminare und 453 Vorträge zur Notfallpädagogik durchgeführt. Für das Jahr 2025 wurden bereits sehr viele Seminare und Vorträge angefragt und gebucht.
In Krisenzeiten wird die internationale Zusammenarbeit besonders wichtig. Dies gilt auch für die Notfallpädagogik. Um so erfreulicher ist es, dass der internationale Verbund „Notfallpädagogik ohne Grenzen“ in den letzten beiden Jahren viele neue Länderteams aufnehmen konnte: „Notfallpädagogik ohne Grenzen – Italien“, „Notfallpädagogik ohne Grenzen – Schweiz“, „Notfallpädagogik ohne Grenzen – USA“ (Kalifornien, Maui, New Hampshire), „Notfallpädagogik ohne Grenzen – Canada“ (Toronto, Montreal), „Notfallpädagogik ohne Grenzen – Niederlande“, „Notfallpädagogik ohne Grenzen – Ägypten“.
Notfallpädagogik ist heute angesichts der internationalen Krisenlage aktueller denn je. Um aber pädagogische Nothilfe in individuellen und kollektiven Krisen leisten zu können, bedarf es finanzieller Mittel. Durch die Spenden vieler Förderer und die Zuwendungen von Stiftungen war es in der Vergangenheit meist möglich, die schlimmste Not lindern zu können. Wir werden auch im kommenden Jahr auf Ihre Spenden angewiesen sein, um den steigenden Herausforderungen begegnen zu können.
Helfen Sie uns mit Ihrer Spende bitte weiter, damit auch wir weiterhin helfen können!
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Adventszeit, eine lichterfüllte Weihe-Nacht und ein friedvolles Jahr 2025
Bernd Ruf
(Notfallpädagogik ohne Grenzen)
Spendenkonto:
Notfallpädagogik ohne Grenzen
IBAN: DE44 4306 0967 1089 7894 00
BIC: GENODEM1GLS
Bank: GLS Bank