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Notfallpädagogoische Jahrestagung 2024

Wie Notfallpädagogik Kinder und Jugendliche in krisenhaften Zeiten entängstigen kann

Unter dem Titel: „Fürchtet Euch nicht – Wie Notfallpädagogik Kinder und Jugendliche in krisenhaften Zeiten entängstigen kann“ wird die Tagung am 31.05. - 02.06.2024 am Parzival-Zentrum stattfinden.

Die gegenwärtige Weltlage ist von Krisen, Kriegen und Katastrophen geprägt. Die Zunahme von Katastrophen und ihre mediale Begleitung führt zwangsläufig zu einem Anstieg von Ängsten, Bedrohungsgefühlen und Traumatisierung. Zu den vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen gehören dabei Kinder und Jugendliche.

Es steht nicht gut um die physische, seelische und mentale Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen.

Viele Studien zeigen eine besorgniserregende Zunahme von Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Erschöpfungszuständen, Depressionen, Suchtverhalten und suizidalen Tendenzen. Besonders dramatisch ist der Anstieg der Angststörungen. Sie können als Begleitphänomen einer kollektiven Traumatisierung mit der Tendenz zum Burnout gewertet werden.

Der Erziehungswissenschaftler Klaus Hurrelmann sieht deshalb angesichts der Gesamtgesellschaftlichen Situation „Anzeichen einer kollektiven posttraumatischen Belastungsstörung“.

Angst ist zunächst nicht negativ zu beurteilen. Sie macht auf drohende Gefahren aufmerksam und aktiviert geeignete Copingstrategien zur Gefahrenabwehr. Wird die Angst aber zum Dauerstress, werden Gehirnfunktionen umgebaut und das menschliche Immunsystem nachhaltig geschädigt. Angst macht dann krank!

Die Themen Angst und Trauma sind eng miteinander verbunden. Es gibt kein Trauma ohne Angst. Sie gehört zur Kernsymptomatik der Traumatisierung. Unverarbeiteter traumatischer Dauerstress birgt ein Destruktionspotenzial in sich, das bei ungünstigem Verlauf zu einem Biografiebruch führen kann.Aber nicht alle Betroffenen zerbrechen an traumatischen Erfahrungen. Sie verfügen über Resilienzfaktoren, die ihnen eine Verarbeitung und biographische Integration ihrer Erlebnisse ermöglicht. Warum aus einer Traumatisierung schließlich Traumafolgestörungen entstehen, ist nicht nur vom traumatischen Ereignis, sondern vor allem von diversen Individualfaktoren und Umwelteinflüssen abhängig. Letztere sind pädagogisch und therapeutisch beeinflussbar.

Was macht Angst mit den betroffenen Menschen? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Angst und Traumatisierung? Wie kann Notfallpädagogisch in den spezifischen Phasen der kindlichen Entwicklung zu einer Entängstigung beitragen.

Diese drängenden Themen und Aufgabenstellungen sollen in Vorträgen und Workshops in der Notfallpädagogischen Jahrestagung bearbeitet werden, zu der Sie herzlich eingeladen sind.

Hinweise für internationale Tagungsgäste

Tagungssprache deutsch (bei Bedarf versuchen wir "Flüsterübersetzungen" zu organisieren).

 

Eine Übernachtungsmöglichkeit wird in einer Gemeinschaftsunterkunft im Parzival-zentrum, bei Bedarf, organisiert.
Da unsere Schlafplätze begrenzt sind, gilt dies ausschließlich für internationale Tagungsgäste mit eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten.

 

Bei Fragen zum Anmeldevorgang, können Sie sich gerne an folgende Mail wenden: info@nfp-og.org

Organisatorisches

Programm

Notfallpädagogische Jahrestagung: Programm

Freitag, 31. Mai 2024 Uhrzeit Inhalt
14:30 Uhr Vorprogramm

"Wenn nichts mehr ist, wie es vorher war"

Einführung in die Notfallpädagogik

Bernd Ruf
16:00 Uhr Tagungseröffnung

Musikalischer Auftakt
Begrüßung
Einführung in die Tagung
16:30 Uhr Vortrag 1

"Angst essen Seele auf"

Was Angst mit dem Menschen macht und wie Notfallpädagogen zur Entängstigung beitragen kann.

Bernd Ruf
18:00 Uhr Pause
19:30 Uhr Vortrag 2

"Kinderängste"

Angst und Angstbewältigung im Schulalter

Dr. Walter J. Dalhaus
21:00 Uhr Tagesabschlusskreis
Samstag, 01. Juni 2024 09:00 Uhr Anfangskreis
09:15 Uhr Vortrag 3

"Der Wolf ist tot..."

Angst und Angstbewältigung im Kleinkind- und Kindergartenalter

Prof. Dr. David. Martin
10:45 Uhr Pause
11:15 Uhr Workshop I
12:30 Uhr Mittagspause
14:00 Uhr Workshop II
16:00 Uhr Pause
16:30 Uhr Praxisberichte: "Ob ich helfen kann weiß ich nicht..."

Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiner - Cansu Kaygisiz

Notfallpädagogik ohne Grenzen - Lilia Hueck

Therapeutikum Kiew - Dr. Yevhen Volchenko

NFP-Ambulanz München - Susanne Weber

NFP-Ambulanz - Regina Nabrotzki
18:00 Uhr Pause
19:30 Uhr Vortrag 4

"Wohin aber gehen wir..."

Angst und Angstbewältigung im Jugendalter

Dr. Boris Schößler
21:00 Uhr Tagesabschlusskreis
Sonntag, 02. Juni 2024 09:00 Uhr Anfangskreis
09:15 Uhr Vortrag 5

"Fürchtet euch nicht!"

Warum Entängstigung wichtig ist und welche Wese es aus der Angst gibt

Dr. Christian Schopper
10:45 Uhr Pause
11:15 Uhr Festakt

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der anthroposophischen Heilpädagogik

Prof. Dr. Peter Selg (Festansprache)
12:30 Uhr Tagungsabschluss

Abschlusskreis
13:00 Uhr Tagungsende

Kurzinformation Dozierende

  • Bernd Ruf
    Mitbegründer und Schulleiter des Parzival-Zentrums, Sonder- und Waldorfpädagoge, Referententätigkeit im In- und Ausland, Mitbegründer und geschäftsführender Vorstand des Vereins Notfallpädagogik ohne Grenzen e.V.

     
  • Dr. Walter J. Dahlhaus
    Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Heilpädagoge, Dozent an verschiedenen Ausbildungsstätten, tätig in eigener Praxis in Freiburg im Breisgau und bietet psychiatrische Beratungen in Einrichtungen für Menschen mit Assistenzbedarf an

     
  • Univ.-Prof. Dr. med. David Martin
    Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin (Facharzt für Pädiatrie), Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Diabetologie und Endokrinologie
    Lehrstuhlinhaber und Professor an der Universität Witten/Herdecke

     
  • Boris Schößler
    Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Arzt für Anthroposophische Medizin (GAÄD)

     
  • Dr. med. Christian Schopper
    Facharzt für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Anthroposophische Medizin, Referententätigkeit im In- und Ausland

     
  • Prof. Dr. Peter Selg
    Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -Psychotherapie, Co-Leiter der Allgemeinen Anthroposophischen Sektion am Goetheanum und Leiter des Ita-Wegman-Instituts für anthroposophische Grundlagenforschung, Buchautor und Referententätigkeit in In- und Ausland

Angebotene Workshops

  • Traumaheilung durch Farblicht
  • Traumaheilung durch Kunst
  • Traumaheilung durch Musik
  • Traumaheilung durch Erlebnispädagogik

Seminarort

  • Parzival-Zentrum Karlsruhe
    Parzivalstraße 1
    76139 Karlsruhe
     
  • nur Präsenz, keine Online-Veranstaltung

 

Kosten

  • Normalpreis: 225€ inkl. einfaches Essen am Freitagabend, Samstagmittag und Samstagabend
  • Ermäßigt: 130€ inkl. Essen am Freitagabend, Samstagmittag und Samstagabend
  • Förderpreis: 270€ inkl. Essen am Freitagabend, Samstagmittag und Samstagabend (Wer mehr zahlen kann, hilft mit, die Tagung finanziell zu unterstützen)
  • Besuch eines Einzelvortrags: 20€ (bitte vor Ort und in bar bezahlen)

Kurszeiten

  • Freitag, 31. Mai 2024 ab 14:30 bis 15:30 Uhr (Einführendes Vorprogramm)
  • Freitag, 31. Mai 2024 ab 16:00 bis 21:00 Uhr (Tagungsbeginn)
  • Samstag, 01. Juni 2024 ab 09:00 bis 21:00 Uhr
  • Sonntag, 02. Juni 2024 ab 09:00 bis 13:00 Uhr

Übernachtung & Kostenübernahme

  • Es können dieses Jahr leider keine Kosten für Anreise oder Übernachtung erstattet werden.
  • Übernachtungen sind selbst zu organisieren.